Myom-Behandlung

Uterusmyome, gutartige Tumore in der glatten Muskulatur der Gebärmutter, können auf verschiedene Weise behandelt werden. Eine Behandlung symptomatischer Myome ist deshalb so wichtig, da die Lebensqualität der Patientinnen stark eingeschränkt werden kann und sich die Therapieoptionen bei zunehmendem Myomwachstum deutlich einschränken können. Zudem können sich bei einer Nicht-Behandlung die gutartigen Myome in sehr seltenen Fällen zu bösartigen Sarkomen entwickeln. Ein frühes Eingreifen ist also besonders wichtig, um das Myomwachstum zu reduzieren und die Entwicklung eines malignen Tumors zu unterbinden.

Operative Myom-Behandlungen

Die Myom-Behandlung kann mittels einer Operation erfolgen. Hierbei werden zwei verschiedene Operationsformen angeboten: Zum einen kann das Myom aus dem Uterus heraus geschabt werden (laparoskopisch über den Bauchnabel oder vaginal durch eine Hysteroskopie). Zum anderen kann die Gebärmutter komplett entfernt werden durch eine Hysterektomie. Dies bietet sich vor allem bei fortgeschrittenen Uterusmyomen an, die sich schon in der Gebärmutter ausgedehnt haben. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass die Patientin keinen Kinderwunsch hat oder ihre Familienplanung schon abgeschlossen ist, denn mit der Entfernung der Gebärmutter ist das Empfangen eines Embryos sowie das Austragen eines Kindes nicht mehr möglich.

Nicht-operative Myombehandlungen

Bei den nicht-operativen Myombehandlungen unterscheiden sich zwei radiologische Varianten: Während der schonenderen MRgFUS-Behandlung werden die Myome unter MRT-Überwachung mittels gebündelter Ultraschallwellen erhitzt und zerstört. Das abgestorbene Gewebe wird vom Immunsystem weitgehend abgebaut. Da die Gebärmutter unverletzt bleibt, eignet sich das Verfahren besonders bei Frauen mit Kinderwunsch. Bei der Myomembolisation wird in lokaler Betäubung ein Katheter über die Leistenarterie bis zu den Blutgefäßen des Myoms herangeführt und durch Spritzen kleiner Kunststoff-Partikel die Blutzufuhr zum Myom blockiert. Die Myome Schrumpfen und die Beschwerden lassen nach oder stellen sich ein.

Medikamentöse Myom-Behandlungen

Mittels den Medikamentösen Behandlungen kann das Myom in den meisten Fällen nicht komplett entfernt werden. Eine Verringerung des Myoms um 30 bis 50 % ist mit diesen Behandlungsformen jedoch möglich. Trotzdem ist die medikamentöse Therapie noch nicht als alleinige Myom-Behandlung zugelassen und kann nur zusätzlich zu einer Operation, Embolisation oder MRgFUS-Behandlung durchgeführt werden. Häufig angewandte medikamentöse Therapien erfolgen mit Gestagenen oder GnRH-Analoga. Diese Myom-Behandlung führt ebenfalls dazu, dass sich die Größe der Tumore verkleinern kann.

Allerdings müssen die behandelten Patientinnen damit rechnen, unter wechseljahrartigen Beschwerden zu leiden. Aufgrund dessen sollte eine solche Therapie mit Gestagenen und GnRH-Analoga nicht länger als 6 Monate andauern. Sobald die Hormone abgesetzt werden, wachsen Myome häufig nach, falls die Frau noch nicht in die Wechseljahre gekommen ist. Weitere Myom-Behandlungen erfolgen z. B. mit den selektiven Progesteron-Rezeptor-Modulatoren, die intervallartig das Wachstum der benignen Tumore hemmen. Die Symptome eines Uterusmyoms, wie z. B. Blutungsstörungen, Blutarmut, Beschwerden beim Harnlassen und Stuhlgang, werden durch solche Myom-Behandlungen oft deutlich reduziert, weshalb zur Vorbehandlung oder Überbrückung der Wartezeit bis zu einer Operation, Embolisation oder MRgFUS-Behandlung die medikamentöse Therapie durchaus empfohlen werden kann.